Neue Bücher, Aggressionspotential und andere Dinge…
In diesen Tagen finden die abschließenden Arbeiten an meinem neuen Buch statt. Und auch wenn ich mittlerweile aus unterschiedlichen Richtungen gebeten wurde, die Geschichte des Tankwarts zu erweitern, nehme ich hiervon Abstand. Das Interesse an dieser Geschichte ist mittlerweile derart punktuell geworden, dass ich das Buch wahrscheinlich handschriftlich klarmachen dürfte, weil sich ein Druck in größerer Auflage nun ganz sicher nicht mehr lohnen würde. Im neuen Buch geht es um böse Dinge die netten Menschen passieren. Keine Ratten und Abos also, sondern eher Mord und Totschlag.
Konzentriert vor meinem altersschwachen Rechner sitze ich bei der Arbeit gerne in einem bestimmten Café (Zuhause lasse ich mich zu leicht von allen möglichen Dingen die im Haushalt anfallen ablenken). Links neben mir mein Telefon, rechts von mir ein Ingwertee mit Honig oder ein Milchkaffee. Aus gegebenem Anlass, mir eigener Unflexibilität und als Tribut an meine Neugier sitze ich in dem Café immer recht abseits an einer Scheibe, an der ich das Treiben der angrenzenden Reitschule beobachten kann, wenn ich in meinen Texten so gar nicht weiterkomme.
Seit einigen Wochen hat nun eine Gruppe junger Mütter samt Nachwuchs dieses Café und den Nachbartisch für sich entdeckt.
Kinder sind toll und Mütter sind prima. Ich bin auch eine, habe eine und kenne viele andere. Bei diesen Müttern handelt es sich nun aber um die neue Art von „munich-mega-modern-mum-mit-ultra-modern-kids-Mentalität“. Irre chic, hübsch anzusehen, ein Haufen pädagogisch wertvolles Spielzeug in der Gucci-Wickeltasche und in der Regel mega-busy.
Immer wenn diese Mütter mit ihren Kindern sprechen, tun sie das in einer hochfrequenten Tonlage, die in der Regel nur mit Hundepfeifen erzeugt und unter Schmerzen ertragen werden kann.
Auch die Art mit dem Nachwuchs zu sprechen bringt mich – sorry für meine aufkeimende Aggression – recht zügig auf Puls. Schon manchmal habe ich dem Willen kaum widerstehen können, aufzustehen und der hinter mir sitzenden Gruppe entgegen zu brüllen:
„WENN ICH NOCH EIN EINZIGES: WO IST DAS WAUZILE? WO IST DAS WAUZILE HÖRE? DANN DREHE ICH DURCH UND VERRATE DEINEM KLEINEN EDWIN DEN FLUCHTWEG DURCH DIE BABYKLAPPE!!!!!“
Mit Arbeiten ist dann natürlich Essig und sogar die Milch in meinem Kaffee beginnt zu flocken. Klar kann man sagen, dass mir diese Stimmung gar nicht zusteht. Ich bin in dem Café genauso Gast, wie die Mamis mit ihren Edwins, Luna-Lottas, Chiarabelles und Franz-Ottos . Vielleicht bin ich auch einfach nur zu unmodern oder zu weit weg vom Geschehen oder vielleicht sollte ich mich zum arbeiten irgendwohin zurückziehen, wo es weniger guten Kaffee und weniger hyperaktive Mütter gibt.
Aber bis es soweit kommt habe ich das neue Buch hoffentlich schon durch.
Liebe Grüße Eure Manu
Moin Moin Manu,
AntwortenLöschenja, das kenn ich auch. Fehlt nur noch, dass die ach so glücklichen Mamas noch öffentlich stillen.
Also - irgendwohin zurückziehen. Zum Beispiel an die Ostseeküste :-)
Liebe Grüße
Volker
Hey sorry, aber du bist einfach nur zu alt. Würdest du was sagen, dann früge der kleine Dennis: "Mama, was will die Oma?" Ich hab auch mal so 'ne Munich-upperclass mobile Stillgruppe getroffen, glaub es war im Botanischen Garten. Und ganz im Ernst: Die Mädels haben das beste aus dem Geld ihrer Männer und ihrer Zeit heraus geholt und dazu haben sie auch alles Recht finde ich. Schmerzhafte Geburt, viel zu jung den Falschen geheiratet, Karriereverzicht, Figur am Arsch. Du kannst gar nix machen außer das Lokal wechseln und das wird dir sicher leichter fallen, als eine Generation umzuerziehen. Auf was bitteschön sollen die den Rücksicht nehmen, auf Leute die Probleme mit öffentlichem Stillen haben??????
AntwortenLöschenLG usch
Ich möchte nur kurz anfügen, dass an keiner Stelle auch nur ansatzweise vom Stillen die Rede war. Keine der Damen hat auch nur den Ansatz des bloßen Gedankens daran ausgestrahlt. Und das wäre auch nicht mein Problem gewesen. Ansonstenhabt ihr natürlich recht. :-)
AntwortenLöschen