Sonntag, 7. Oktober 2012

Ätsch! Reingefallen!

Es gibt ziemlich wenige Dinge, die mir das Gefühl vermitteln mal wieder so richtig reingelegt, verarscht oder auch nur aufs Glatteis geführt worden zu sein. Dachte ich.
Wobei bei mir ohnehin eine recht eigensinnige Gewichtung von wirtschaftlichem aufs Glatteis führen oder eher emotionalem Reinlegen gegeben ist.
Okay, kann man sagen, wirtschaftlicher Schaden ist sowieso relativ. Was dem einen ein finanzieller Beinbruch ist dem anderen noch nicht mal ein Mückenstich. Ab irgendeiner Menge an Schaden fühlt sich jeder angefressen. Aber darum soll es hier gar nicht gehen.
Auf Facebook fand ich vor geraumer Zeit ein Posting einer Frau, die das Schicksal ihrer Tochter beschrieb. Das Mädchen – abgebildet mit Foto – war sehr krank, aber kämpfte tapfer und scheinbar auch erfolgreich gegen ihre Krankheit an. Sie war in etwa so alt wie mein Sohn und bei mir gingen alle Warnlampen im Kopf aus. Es hieß, das Mädchen würde sich über Post, Briefe und jede Kleinigkeit freuen, die es im Krankenbett erhielt. Das wiederum verwandelte meine ausgegangenen Warnlampen nun auch noch in eine emotionale Weihnachtsbeleuchtung.
In ein Päckchen packte ich alles was ich finden konnte, was einem Mädchen in dem Alter gefallen könnte. Okay, ich gebe zu, ich habe ihr auch mein Buch „Tote Ratten für den Tankwart“ eingepackt. Es hat viele Leute zum Schmunzeln gebracht und vielleicht würde sie auch an manchen Stellen lachen, dachte ich. In einem beigelegten Brief riet ich ihr, das Buch und alle die ihr sonst noch begegnen würden nur dann zu lesen, wenn es ihr wirklich gefiele. Ansonsten – weg damit. Das Leben sei zu kurz um sich mit Dingen die man nicht mag aufzuhalten.
Alles in allem eine Din A4 Seite sehr persönliche Worte in Handschrift mit rein ins Päckchen. Es war nicht die Mutter des armen Mädchens selbst die ich kannte, nein, es war nur die Frau, die das Posting geteilt hatte. Die kannte ich und der vertraute ich zumindest soweit, dass sie erst überprüft hätte, ob es sich hierbei um ein Fake handelt oder nicht. Aber warum sollte sie? Habe ich ja auch nicht getan. Ich habe blind/blöd geglaubt was ich gelesen habe und wie ein Lemming reagiert.
Einige Zeit später meldete ich mich bei der Bekannten, auf deren Seite ich das mittlerweile gelöschte Posting gesehen hatte und fragte nach, ob es etwas Neues von dem armen Geschöpf gäbe. Die Antwort liegt nahe. Sie hatte nur geteilt, was sie bewegt hatte. Die ursprüngliche Absenderin und das Mädchen waren ihr persönlich nicht bekannt. Wahrscheinlich gab es Beide überhaupt nicht.
Selber schuld kann man sagen
Und hat damit recht.
Mein Päckchen ist mir letztendlich Schnuppe. Was drin war war jetzt eben weg. Aber das Gefühl sich  für eine gute Sache bemüht zu haben und dann über so ein blödes Fake-Posting gestolpert zu sein, das machte mich sauer.
Was mich besonders ärgert ist, dass die Hilfsbereitschaft von einigen Leuten schneller nachlässt, als das Interesse Hilferufe auf Wahrheit zu überprüfen anwächst.
Liebe Grüße und einen schönen Start in die neue Woche, Eure Manu
   


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