Dienstag, 10. April 2012

Unfassbar! UNFASSBAR! Oder wie Rea Garvey zu sagen pflegt: un-fucking-fassbar!
Seitdem ich das Buch herausgegeben habe, bekomme ich reichlich Emails. Mehr als vorher.
Die allermeisten sind nett und interessiert. Manche fragen, warum ich immer noch nicht geschieden bin (warum wohl? Weil ich aus nächster Nähe erleben will, wie die Sache weitergeht? So ein Quatsch!), und manche sind eigenartig. Die beginnen dann mit „Hallo schöne Frau“ und enden mit, naja, mit unschönen Dingen über meinen Mann.
Und dann gibt es jetzt eine, die ist besagt un-fucking-fassbar!
Ich werde mich ein wenig verklausulieren müssen, die Gründe sind ja hinlänglich bekannt: Sage nicht alles was du weißt, nenne keine realen Namen und vermeide alles, was dir Probleme machen kann. Gut, ich versuch´s, aber so ganz kann ich dann meine Wut nicht verbergen.
Ich bin stolz darauf, dass mein Mann im Augenblick trotz erschwerter Bedingungen für einige Mandanten im Bereich Urheberrecht/Lizenzrecht aktiv ist. AGBs, Verträge und so weiter…
Und nun bekomme ich eine Mail, die meinen Aggressionspegel derart anhebt, dass ich mit diesen dämlichen Schoko-Ostereiern um mich schmeißen könnte, die ohnehin nur die Figur versauen.
Ich muss mich ein wenig zusammennehmen, sonst werde ich zu detailliert!
Der Text der Nachricht lautete (grob vereinfacht) so:
Sehr geehrte Frau Thoma-Adofo,
mit großer Freude und viel Spaß habe ich Ihr Buch gelesen. Blablabla… Da ich über die derzeitigen Umstände in der deutschen Abo-Szene bestens informiert bin… blablabla…. möchte ich Ihnen und Ihrem Mann folgenden Vorschlag machen: Was halten Sie davon, wenn Ihr Gatte für mich in xxx (Ausland) tätig werden würde? Abomodelle bieten hier noch ein weites Feld… blablabla… Seine reichhaltige Erfahrung und sein bisheriger Erfolg würde hier für weit weniger Aufsehen sorgen, als in Deutschland.  Zusätzlich würde das Ihre sicherlich im Moment angespannte Lage etwas beruhigen (es folgten drei Grinsesmileys!!!)...Blablabla... Da Sie ja offensichtlich großen Einfluss auf die Entscheidungen ihres Mannes haben, möchte ich Sie bitten, ihm meine Nachricht weiterzuleiten und bei dem neuen Projekt zu unterstützen. Blablabla… Mit freundlichen Grüßen xxx.  P.S. frohe Ostern


„Du mich auch!“ dachte ich mir.
Darf ich fragen, welches Buch du gelesen hast SCHÄTZCHEN????
Ich soll meinen Mann dafür begeistern noch mal im alten Beritt durchzustarten? In einem anderen Land? Hallo? Geht’s noch???  
Ich musste die Nachricht etwa 30 Mal lesen, bis ich sie kapierte. Dann war es wieder da, das Wort… un-fucking-fassbar! Der Absender war tatsächlich in xxx (Ausland), was seine Telefonnummer verriet.
Vermutlich war ich überdurchschnittlich blass (was mir schwerfällt, wie Sie wissen, wenn Sie schon mal ein Bild von mir gesehen haben)  und Olaf fragte mich was los wäre.
Ich las ihm die Nachricht vor und seine Reaktion brachte dann doch wieder Farbe in mein Gesicht.
Er schüttelte sich vor Lachen. Dann sagte er nur ein Wort: Löschen! 
Vor meinem geistigen Auge sah ich Prof. Hoeren auf einem Baum sitzen. Zuhörend, wie ich die Nachricht vorlas. Siegessicher, dass mein Mann sabbernd den Monitor mit der Nachricht küssen und sofort zurückschreiben würde. Sofort die Gunst der Stunde nutzend, mit fetten Dollarzeichen vor Augen, alles wieder von vorne beginnen würde.  
Mit dem Lachen meines Mannes verblasste das Lächeln im Gesicht des Internetrechts-Gurus und dann Hoerens  Gesicht selbst.
UN-FUCKING-FASSBAR!
Liebe Grüße Eure Manu
     

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