Montag, 30. April 2012

Tote Ratten für den Tankwart – oder wer hat den richtigen Stoff…
Anlässlich der Verleihung des Deutschen Filmpreises begleitete ich eine Freundin nach Berlin. Und da sich Zeit und Anlass boten, kamen wir gemeinsam mit ein paar weiteren Kollegen auf das Thema: Was bietet genug Stoff, um mal wieder eine kleine aber feine Kooperation auf die Beine zu stellen? Kein Sex and Crime, kein drolliger Kinderfilm und auch nichts tiefschürfend Sozialkritisches.  
Schnell landete die Frage wieder bei den anwesenden Autoren.
Schon ein Jahr bevor mein Buch „Tote Ratten für den Tankwart“ erschienen war, gab es bereits erste Gedanken zum Thema. Und schon damals kam - wenn überhaupt - nur ein Genre in Frage.     
Für einen Thriller war zu viel Leben drin, für einen Krimi gaben diverse Kreisel, Karussells, Zirkel, Strukturen und so weiter nur mit viel Phantasie und wenig Realitätsbezug genügend  Spannung her und für einen Actionfilm gingen zu wenig Autos kaputt.  
Und für etwas Romantisches…. Spätestens an dieser Stelle brachen wir immer vor Lachen ab. Wenn Film, dann Komödie.
So richtig mit sich selbst auf die Schippe nehmen und Figuren, die die entsprechenden Charakteristika unterhaltsam widerspiegelten. Lustig, ohne den Ernst der Lage bis ins Nirwana zu verschaukeln oder Menschen zu verletzen.
Hintergrund ja, aber keine Meinungsmache. Die Ansichten der einen Seite und die Bemühungen der anderen Seite. Halt nur in menschlich und weniger prinzipiell.
Oder man machte das Ganze zu einer Art Beigeschichte und wechselt komplett die Perspektive? Das würde mehr Spielraum geben, aber dann wäre das Thema kaum noch verständlich darzustellen.
Die Umsetzung würde mit einer spaßigen kleinen Riege deutscher Darsteller erfolgen können. Bei dem Darsteller, der die Rolle meines Mannes spielen sollte, waren meine Kollegin und ich uns schnell einig. Aber was war mit den anderen? A- und B-Hörnchen, also die Mandanten? Der mysteriöse Michael? Die auftretenden Juristen oder die Kollegen der Presse? Die österreichische Fraktion? Oder auch die ehemaligen Kollegen von Olaf?
Diesbezüglich würden wir uns vermutlich keine Sorgen machen müssen. Der Markt war groß und wann immer man mal die Worte „mögliche Besetzung“ in die Runde warf, hatte man gleich eine Handvoll Vorschläge im Emaileingang.
An dem besagten Abend in Berlin aber, hielt ich es für besser, dieses Projekt nicht weiter zu verfolgen.  
Ich mag solche Dinge erst wirklich beginnen, wenn die Geschichte rund ist. Also irgendwo einen Anfang und ein Ende hat.
So wie im Buch, dort ist das Ende eben die Niederlegung des Mandats.
Und ja…. Bevor einige nun wieder aufschreien, dass die Sache damit ja noch lange kein Ende hatte  – ist schon klar! Aber zumindest die entsprechende Episode war rund und abgeschlossen.
Vielleicht müsste der Film dann auch damit enden, wenn es ihn denn jemals geben sollte. Denn ansonsten ließe sich das Ganze nur mit offenem Ende planen und  offene Enden hinterlassen beim Publikum häufig ein ungutes Gefühl.
Und wer will das schon?  

Liebe Grüße Eure Manu

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